In der Personalwirtschaft geht es nicht nur darum, die besten Talente zu finden und zu halten, sondern auch darum, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeiter*innen respektiert und anerkannt fühlen. Gendergerechte Sprache trägt dazu bei, Geschlechterstereotype abzubauen und die Vielfalt innerhalb der Belegschaft zu fördern. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Unternehmen zunehmend auf Diversität und Inklusion setzen, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Methoden des Genderns
Es gibt mehrere Methoden, um gendergerechte Sprache in der Personalwirtschaft umzusetzen. Hier sind einige der gängigsten Ansätze:
1. Doppelnennung
Die Doppelnennung verwendet sowohl die männliche als auch die weibliche Form:
Beispiel: "Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen", "Bewerber und Bewerberinnen".
2. Gender-Sternchen (*)
Das Gender-Sternchen schließt alle Geschlechter ein, einschließlich nicht-binärer Personen:
Beispiel: "Mitarbeiterinnen", "Kolleginnen".
3. Gender-Gap (_)
Der Gender-Gap hat eine ähnliche Funktion wie das Sternchen und betont zusätzlich die Lücke zwischen den Geschlechtern:
Beispiel: "Mitarbeiter_innen", "Bewerber_innen".
4. Binnen-I
Das Binnen-I kombiniert die männliche und weibliche Form in einem Wort:
Beispiel: "MitarbeiterInnen", "KollegInnen".
5. Neutrale Formulierungen
Neutrale Begriffe vermeiden geschlechtsspezifische Endungen:
Beispiel: "Teammitglied" statt "Mitarbeiter", "Fachkraft" statt "Experte".
Anwendung in der Praxis
Die Implementierung gendergerechter Sprache in der Personalwirtschaft erfordert sowohl eine bewusste Entscheidung als auch praktische Maßnahmen. Hier sind einige Schritte, die Unternehmen unternehmen können:
a) Stellenausschreibungen
Gendergerechte Sprache sollte bereits in den Stellenausschreibungen beginnen. Dies zeigt potenziellen Bewerber*innen, dass das Unternehmen Diversität und Inklusion ernst nimmt:
Beispiel: "Wir suchen einen erfahrenen Projektmanager*in" oder "Fachkraft (m/w/d) für Marketing".
b) Interne Kommunikation
Auch in internen Kommunikationsmitteln wie E-Mails, Intranet-Beiträgen und Mitarbeitermagazinen sollte gendergerechte Sprache verwendet werden. Dies fördert eine inklusive Unternehmenskultur.
c) Schulungen und Sensibilisierung
Mitarbeiter*innen, insbesondere im HR-Bereich, sollten in der Anwendung gendergerechter Sprache geschult werden. Sensibilisierungsworkshops können dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Gendern zu erhöhen.
d) Richtlinien und Leitfäden
Ein klarer Leitfaden zur gendergerechten Sprache kann als Referenz für alle Mitarbeiter*innen dienen. Dieser sollte Beispiele und konkrete Anweisungen enthalten, wie in verschiedenen Situationen zu gendern ist.
Herausforderungen und Vorteile
Akzeptanz: Nicht alle Mitarbeiter*innen stehen gendergerechter Sprache positiv gegenüber. Es kann Widerstand geben, insbesondere wenn Änderungen als umständlich oder überflüssig empfunden werden.
Lesbarkeit und Verständlichkeit: Einige Methoden des Genderns, wie das Sternchen oder der Gender-Gap, können als störend empfunden werden und die Lesbarkeit beeinträchtigen.
Vorteile
Inklusion und Diversität: Gendergerechte Sprache signalisiert, dass das Unternehmen alle Geschlechter wertschätzt und fördert somit ein inklusives Arbeitsumfeld.
Attraktivität als Arbeitgeber: Unternehmen, die auf Diversität und Inklusion setzen, sind oft attraktiver für qualifizierte Fachkräfte, insbesondere für jüngere Generationen, die Wert auf diese Werte legen.
Rechtliche Aspekte: In einigen Ländern gibt es rechtliche Vorgaben oder Empfehlungen zur Verwendung gendergerechter Sprache. Unternehmen, die diese umsetzen, vermeiden potenzielle rechtliche Probleme.
Fazit
Gendergerechte Sprache in der Personalwirtschaft ist mehr als nur eine Frage der politischen Korrektheit. Sie ist ein wichtiger Schritt zu mehr Gleichberechtigung und Inklusion in der Arbeitswelt. Durch die bewusste Anwendung gendergerechter Sprache können Unternehmen ein Zeichen setzen, dass sie Vielfalt wertschätzen und aktiv fördern. Dies verbessert nicht nur das Arbeitsklima, sondern kann auch die Attraktivität des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Mit der richtigen Strategie und Sensibilisierung lassen sich die Herausforderungen überwinden und die Vorteile voll ausschöpfen.
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